neu in der stadt
Vor nunmehr 50 jahren (umzug 31. märz 1971)
erlebte ich den ersten meiner sieben sommer in berlin west.
Der war u.a. geprägt von aufbruchstimmung und entdeckerdrang.
Es galt, nicht nur die hessische provinz in mir loszuwerden,
sondern auch, und viel wichtiger,
die freiheiten und eigenarten der city kennenzulernen,
dieser „insel“ in einem unbekanntem land.
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Das leben in diesem berlin von damals,
in dem ich die besten jahre meines lebens verbrachte,
hat tiefe unauslöschliche spuren in mir hinterlassen.
Zwar blieben all die sommersprossen ungezählt
und einen koffer habe ich auch nicht zurückgelassen,
aber ich habe „mein berlin“ in bester erinnerung behalten.
Das anfängliche heimweh wich mit der zeit der erkenntnis:
die stadt, so wie ich sie einst kennenlernte,
existiert mittlerweile schon lange nicht mehr.
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Wäre ich heute ein neuling in der city,
ich wäre sicherlich in einer vergleichbaren situation.
Ich würde der aufbruchstimmung in mir folge leisten,
wäre voller zuversicht, würde die welt um mich herum
wieder- und sicherlich manches auch neu entdecken.
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Hoffnung 2021 – so bunt wie der frühling.
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diesen beitrag habe ich heute im rahmen des schreibtages bei
http://symphoniedergrossstadt.wordpress.com/
veröffentlicht
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Ich habe in dieser Zeit Berlin auch vollkommen neu entdeckt, aber nur den Ostteil der Stadt. Aber diese beiden Zeilen aus dem Artikel
„die stadt, so wie ich sie einst kennenlernte, existiert mittlerweile schon lange nicht mehr.“ kann ich nur bestätigen. Vielleicht liegt dieser Eindruck aber auch daran, dass ich jetzt inzwischen alt geworden bin und für sehr vieles absolut kein Verständnis mehr aufbringen kann.