es geht mitunter schon seltsam-interessant zu in dieser welt.
Da ist man jahrzehntelang interessiert unterwegs und der meinung,
allgemein recht gut bescheid zu wissen,
bis einem dann trotzdem etwas über den weg läuft,
was einem all die jahre unbekannt war.
Und mehr noch:
nach relativ kurzer zeit begegnet einem diese quasi neuentdeckung erneut.
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vor ein paar jahren brachte ich mir aus der bücherei eine neuerscheinung mit:
natascha wodin – sie kam aus mariupol.
ein paar tage später erfuhr ich aus der lokalen presse, daß es im hiesigen krankenhaus einen neuen chirurgen gibt –
und der kommt, genau: aus mariupol.
hatte von dieser stadt am Asowschen Meer, einem nebenmeer des schwarzen meeres, noch nie zuvor gehört.
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in einem mitte august veröffentlichten artikel über kaffeehäuser
wird als lieblingscafe eines gewissen herrn kästners das „cafe josty“ genannt.
Anfang september finde ich eine etwas ältere buchbesprechung zu
jürgen schebera „vom josty ins romanische cafe“.
Zwei tage später lachte mir dieses buch von meinem schreibtisch entgegen.
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die auf dem titelbild zu sehende frau heißt sonja und lächelt nicht.
aber eine gewisse ausstrahlung kann man ihr nicht absprechen.
als ich letzte woche durch mein „archiv“ stöberte, begegnete sie mir wieder.
auf einer seite aus der ZEIT vom oktober 2002.

woraus man sehen kann, dass zufälle unberechenbar sind
und dass man sein leben lang nicht auslernt.
ausserdem bestätigen diese drei beispiele gewissermaßen meine einstellung,
nicht wie mit scheuklappen und tunnelblick auf der suche nach irgendwas,
sondern stattdessen offen und interessiert zu sein,
um entdeckungen machen zu können und einfach zu finden.